Wissenschaftskommunikation mit Kindern

Mit der Kinderuni gibt es von der Uni Bonn schon lange universitäre Angebote, die explizit auf Kinder zugeschnitten sind. Am Lehrstuhl für Sozialethik bieten wir darüber hinaus noch weitere Formate für junge Forscher*innen an und vereinen diese ab sofort unter dem Programm SciCom with Kids. Gemeinsam erforschen wir Roboter, stellen uns medizinethischen Fragen oder überlegen, was eigentlich Gerechtigkeit ist - immer so, dass die abstrakten Fragen für die Nachwuchsforscher*innen greifbar werden und der Spaß am gemeinsamen Lernen nicht zu kurz kommt.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© ETF/ Social Ethics

Warum Wissenschafts-kommunikation mit Kindern?

Wissenschaftskommunikation für Kinder und mit Kindern baut auf dem grundsätzlichen Interesse und der angeborenen Neugierde von Kindern gegenüber der Welt auf. Kinder stellen Fragen, sind wissbegierig und wollen der Welt auf den Grund gehen. Wissenschaft will das auch – sie lebt davon, Fragen zu stellen, Dinge herauszufinden und kritisch nachzuhaken.

Gemeinsam mit Kindern wollen wir danach fragen, wie ein gutes Leben für alle gleichermaßen gelingen kann und welche Bedingungen dafür geschaffen werden müssen. Dabei sind Fragen nach Verantwortlichkeit, Teilhabe und dem Umgang mit neuen Technologien und Medien relevant.

Gerade in der Gegenwart mit ihren vielen Krisen, die über Kriege, den Klimawandel bis hin zu Fake News und Hass im Netz gehen, ist es – nicht nur für Kinder – manchmal schwierig, zu wissen, wer die Wahrheit sagt und welchen Informationen man vertrauen kann. Ethische Prinzipien können sich dabei als hilfreich erweisen und eine Handreichung bieten, um Handlungen richtig zu beurteilen. Besonders das kritische Hinterfragen zu lernen und einzuüben, ist ein wichtiges Ziel der Wissenschaftskommunikation.

Video: Wie gelingt Wissenschaftskommunikation mit Kindern?

Die angemessene Kommunikation bzw. Präsentation und Aufbereitung von Wissen(schaft) trägt wesentlich dazu bei, dass Kinder Wissen erwerben, aber auch mit diesem Wissen umzugehen lernen. Dazu passen wir die Inhalte und Methodik der einzelnen Veranstaltungen altersgerecht an die jeweilige Zielgruppe an. Ethische Konzepte und Theorien werden für Kinder verständlich, indem wir gemeinsam mit ihnen lernen, experimentieren, staunen und entdecken.

 
Wissenschaftskommunikation mit Kindern möchte gemeinsam mit Kindern über eine gute und gerechte Welt nachdenken und Kriterien bzw. Bedingungen für diese bedenken. Der Fokus liegt hierbei darauf, dass es nicht nur eine Wissenschaftskommunikation für Kinder, sondern vorrangig mit Kindern ist. Damit soll deutlich gemacht werden, dass wir die Perspektive von Kindern auf die Welt, die Gesellschaft und das Miteinander ernstnehmen und wir gemeinsam von diesen Perspektiven ausgehend bzw. diese aufnehmend arbeiten wollen.

Unsere Ziele der Wissenschaftskommunikation mit Kindern sind:

  • Das Interesse von Kindern an Wissenschaft zu wecken und zu stärken.
  • Kindern die Möglichkeit bieten, neue Berufsperspektiven und mitunter sogar Vorbilder für den eigenen Lebens- oder Berufsweg kennenzulernen.

An wen richtet sich das Programm?

Kinder Atelier 2024: "Wir machen Zukunft!"
© ETF/ Social Ethics

Angesprochen sind alle Kinder im Alter von 7-14 Jahren.

Wir freuen uns über Anfragen von Eltern und Lehrkräften bzw. Schulen, die Interesse am Programm haben.

Das haben wir schon gemeinsam erforscht

Seit xy machen wir Projekte mit Kindern. Hier ein paar Impressionen, blah.

Kinderuni: Gerechtigkeit

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Programm

Hier sehen Sie unsere nächsten Veranstaltungen

KinderAtelier-Workshop (in Kooperation mit dem Frauenmuseum)

Wie kann Zukunft gestaltet werden? Wie ist mit neuen Technologien – insbesondere Künstlicher Intelligenz und Robotern – umzugehen? Und kann Künstliche Intelligenz auch nachhaltig sein?

Diese Fragen können Kinder im Rahmen des KinderAteliers am 9. Juli erforschen. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen verschiedener Einrichtungen der Uni Bonn – dem Lehrstuhl für Sozialethik, dem Humanoid Robots Lab und dem Sustainable AI Lab sowie der "Women in AI & Robotics“-Initiative – haben die Kinder die Möglichkeit, diesen Fragen aus ganz verschiedenen Blickwinkeln auf den Grund zu gehen.

Anmeldung und Zeitraum

Datum

Dienstag, 09. Juli 2025 
09:00 Uhr - 17:00 Uhr

Dienstag, 09. Juli 2025
09:00 Uhr - 17:00 Uhr

Anmeldung

Optional: Es ist keine Anmeldung nötig

Vergangene Aktionen

Im Rahmen der jährlich stattfindenden Kinder-Uni kamen am 03. Februar 2025 rund 500 Kinder-Uni-Studierende und 300 Eltern zu unserer Vorlesung „Datenschutz und Diebe im Netz“. Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, Bundesbeauftragte für den Datenschutz, und Prof. Dr. Matthias Braun erklärten altersgerecht, was Daten und Künstliche Intelligenz (KI) sind und warum Datenschutz so wichtig ist.

Mit Beispielen zeigten sie, wie KI auf bestehende Daten zurückgreift – und dabei auch Vorurteile übernehmen kann. Zwei Bild-KI-Prompts machten dies deutlich: Während eine weiße, idealisierte Frau beim Prompt „Eine Frau sitzt auf einem Pferd“ erschien, zeigten Bilder zum Prompt „Ein Kind läuft auf einem schmutzigen Weg“ arme, dunkelhäutige Kinder. So lernten die Kinder, dass KI Diskriminierung verstärken kann.

Gemeinsam wurde diskutiert, wie man Daten schützen und verantwortungsvoll mit KI umgehen kann. Die Kinder beteiligten sich begeistert, stellten viele Fragen – und verabschiedeten sich am Ende mit großem Applaus.

Am 9. Juli besuchte das Frauenmuseum im Rahmen seines Kinderferienprogramms „KinderAtelier“ erneut die Universität Bonn. Unter dem Motto „Wir machen Zukunft“ gestalteten Wissenschaftler*innen des Lehrstuhls für (Sozial-)Ethik, des Sustainable AI Labs und des Humanoid Robots Lab gemeinsam mit Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren einen Workshop-Tag rund um Zukunft und neue Technologien.

Auf der Dachterrasse startete der Tag mit einer Vorstellungsrunde und der Frage, was die Kinder später gern werden würden – von Astronaut bis Patissier war alles dabei. Danach setzten sich die Kinder spielerisch mit Fragen zur Zukunft auseinander: Wie verändert Künstliche Intelligenz unser Zusammenleben? Welche ethischen Regeln brauchen wir? Eine kurze Einführung in die Ethik bildete dafür die Grundlage, sodass die Kinder gleich selbst erste ethische Urteile formulieren konnten. Die Kinder zeigten große Neugier, erpuzzleten sich die Risikostufen des AI Acts, und überlegten, welche ethischen Grundlagen künftig für die Benutzung der neuen Technologien gelten sollten.

In zwei Stationen tauchten sie tiefer in die Themen Nachhaltigkeit und Robotik ein. Beim Sustainable AI Lab erfuhren sie, welche Materialien es für eine KI braucht und welche Umweltfolgen damit verbunden sind. Im Humanoid Robots Lab begeisterten echte laufende und tanzende Roboter die Kinder.

Am Ende des Tages blieb vor allem eins: viel Neugier, kreative Ideen – und Kunstwerke, die nun im Frauenmuseum ausgestellt sind. Ein gelungener Tag mit echten Zukunftsforscher*innen!

Im März haben wir gemeinsam mit dem Frauenmuseum Bonn einen Workshop für Drittklässlerinnen im Rahmen des Ferienprogramms des Frauenmuseums (KinderAtelier) gegeben. Gemeinsam mit 20 Kindern der OGS Marienschule haben wir über Ethik gesprochen und überlegt, wie ein gutes Leben aussehen kann, vor allem unter dem zunehmenden Einfluss von neuen Technologien wie Robotern in verschiedensten Lebensbereichen. Anschließend haben die Kinder in kreativen Workshops ihre eigenen Roboter entworfen und gestaltet – eine faszinierende Verbindung aus Phantasie und Technologie. Ihre Werke sind derzeit in der Ausstellung ‚beyond algorithms_digital utopia‘ im Frauenmuseum zu sehen.

Am 22. Januar 2024 war der Lehrstuhl für Sozialethik wieder mit einem spannenden Thema bei der allährlichen Kinderuni dabei. Unter dem Titel „Wäre ich nicht arm, wärst Du nicht reich - Was ist gerecht?" ging es um ethische Gerechtigkeit ganz allgemein und insbesondere die Frage, was könnte man tun, damit weniger Menschen in Armut leben müssen. Eva Maria Hille und Matthias Braun haben darüber mit Schüler*innen zwischen 8 und 13 Jahren nachgedacht und diskutiert. Dabei ging es nicht nur um verschiedene Formen von Gerechtigkeit, sondern auch das Gerechtigkeitsempfinden der Kinder selbst. Anhand eines Planspiels zur gerechten Aufteilung von Gummibärchen wurden unterschiedliche Möglichkeiten erarbeitet, wie Gerechtigkeit aussehen könnte.

Juli 2022 haben wir gemeinsam mit einer Schulklasse aus München verschiedene medizinethische Fragen diskutiert: Wann beginnt Leben? Wann hört Leben auf? Was, wenn neue Technologien in diesen sensiblen Bereichen eingesetzt werden? Wir diskutierten verschiedene ethische und gesellschaftliche Fragen im Zusammenhang mit dem Einsatz neuer Technologien in der Schwangerenvorsorge, der Erkennung von Stress und Depressionen und der Palliativmedizin. 



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