29. März 2023

Der Anfang der wirklich Großen Erzählungen Der Anfang der wirklich Großen Erzählungen

Bericht von der Jahrestagung des Bonner Instituts für Hermeneutik, der Deutschen Gesellschaft für Religionsphilosophie und dem Wiener Forschungszentrum Religion and Transformation in Contemporary Society

Tagungsprogramm
Tagungsprogramm © Institut für Hermeneutik
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

Bericht von Jana Puschke und Caspar Stärk

Vom 11. bis 12. November 2023 fand im Dekanatssaal der Philosophischen Fakultät die gemeinsam vom Bonner Institut für Hermeneutik, der Deutschen Gesellschaft für Religionsphilosophie und dem Wiener Forschungszentrum Religion and Transformation in Contemporary Society ausgerichtete Jahrestagung Der Anfang der wirklich Großen Erzählungen. Serielle Identität(en) und serienhafte Existenz statt, die sich mit Erzähl-, Blockbuster- und Serienuniversen befasste, deren fortlaufenden Erzählungen die Nachfolge der „Großen Erzählungen“ (Lyotard) angetreten haben und nun kulturelles Gedächtnis und die narrativen Identitäten mindestens der jüngeren Generation prägen – so zumindest eine der Ausgangsthesen der Tagung. Zwei Tage lang wurde produktiv über religiöse Motive und die Narrative der Produktionen Westworld, Game of Thrones, Harry Potter, First Kill, Devs, Sandman, Sherlock Doctor Foster und Killing Eve sowie die Bedeutung von Serien und Fanbase/Fandom insgesamt aus den Perspektiven von Theologie, Religionsphilosophie und Medien- und Kulturwissenschaften diskutiert und die jeweiligen Thesen an konkreten Videosequenzen expliziert. So ließ sich eine große Bandbreite an übergeordneten Themen in den unterschiedlichen Genres Science-Fiction, Fantasy oder Krimi mit dem Fokus auf die Frage nach „Seriellen Identität(en)“, analysieren.

Ebenfalls Teil der Tagung war zudem die Präsentation des Gewinners der Preisfrage des Bonner Instituts für Hermeneutik 2020-2022: Was ist Wahrheit unter der Bedingung der Digitalisierung? Eine erkenntnistheoretische Frage im Gespräch mit Hermeneutik, Religionsphilosophie und soziokultureller Phänomenologie. Der Preis wurde am Freitagabend an Mateo Belgrano, PhD (UCA/CONICET) verliehen, nachdem dieser in einem Kurzvortrag seinen Preisaufsatz zusammenfasste.

Plenumsdiskussionen und Pausen ermöglichten, dass Referent:innen und Teilnehmende aus der Bonner Fakultät, von anderen Hochschulen und aus der interessierten Bonner Öffentlichkeit analog und digital miteinander ins Gespräch kamen und die vorgetragenen Thesen im Anschluss an die jeweiligen Vorträge diskutieren konnten. Die generationenübergreifende Zusammensetzung in den Gruppen der Referierenden und Teilnehmenden wurde als bereichernd in Hinblick auf Forschungsperspektiven und -fragen erfahren.

Wird geladen