Projekte

Erhalten Sie einen Überblick über die Projekte, an denen an der Schlegel-Professur für Kirchengeschichte mit Schwerpunkt Reformation und Aufklärung derzeit gearbeitet wird. Wenn Sie Näheres zu den einzelnen Projekten wissen möchten, wenden Sie sich gern an die genannten Ansprechpersonen.

Vera Gretges
© Ilona Schimmel

Johann Gottfried Herder in Bückeburg

Dissertationsprojekt von Vera Gretges zur Wirkungszeit Johann Gottfried Herders in Bückeburg (1771-1776)

Vera Gretges' Promotionsprojekt widmet sich der Wirkungszeit Johann Gottfried Herders in Bückeburg (1771-1776), wo dieser zunächst als Konsistorialrat und Oberprediger wirkte und schließlich auch das Amt des Superintendenten bekleidete. Den damit verbundenen kirchenamtlichen Tätigkeiten des äußerst vielseitig interessierten Herder gilt es, in ihren kirchengeschichtlichen, aber auch kulturgeschichtlichen Aspekten nachzuspüren. Schwerpunkte bilden unter anderem die Auseinandersetzung mit Herders Predigttätigkeit sowie die Analyse seiner Briefwechsel mit Gräfin Marie Barbara Eleonore von Schaumburg-Lippe.


Netzwerke der Verfolgung von Täufern

Argelander-Projekt von Dr. Aneke Dornbusch zu Netzwerken der Diffamierung und Verfolgung reformatorischer Devianz in Süddeutschland, 1525–1530

Ziel des Projekts ist die Analyse von Prozessen der Diffamierung und Verfolgung devianter reformatorischer Strömungen, wie der Täuferbewegung, in süddeutschen Städten in der frühen Reformationszeit. Es fragt, wie diese Prozesse überregional und als "gemeinsame Anstrengung" dieser Städte funktionierten, die sich selbst im Prozess reformatorischer Identitätsbildung befanden. Es wird angenommen, dass sich zwischen den süddeutschen Städten „Verfolgungsnetzwerke“ etablierten, in denen Stereotype der „Anderen“ verbreitet wurden, Informationen weitergegeben wurden und  konkrete Verfolgung möglich gemacht wurde. Methodisch wird daher mit dem sozialwissenschaftlichen Konzept des Othering und der sozialen Netzwerkanalyse gearbeitet.

Innerhalb des Projekts werden die einschlägigen Quellen, v.a. Briefe, zunächst erhoben und dann mithilfe einer Datenbank ausgewertet, die mit Nodegoat erstellt wurde. Das Projekt leistet einen Beitrag zur religiösen Konfliktforschung und zur Aufarbeitung von Formen gewaltsamen Umgangs mit (religiösen) Minderheiten.

Aneke Dornbusch II
© Lisa Bössen

Jan Huber
© Jan Huber

Jakob Strauß (um 1480–1527/32)

Dissertationsprojekt von Jan Huber zu Jakob Strauß: Ein „eigener Kopf“ unter den Predigern und Publizisten der frühen Reformation.

Jakob Strauß (1480/1-1527/32) war einer der produktivsten reformatorischen Flugschriftenautoren der 1520er Jahre – aber bleibt doch bis heute einer der rätselhaftesten und schillerndsten Theologen seiner Zeit. Eine eingehende kritische Darstellung seines Lebens und seines Werks, die gegenwärtigen wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, liegt nicht vor.

Der Schwerpunkt des Projekts liegt in der Nachzeichnung des reformatorischen Wirkens und der theologischen Positionierungen von Jakob Strauß in ihren unterschiedlichen historischen und biographischen Situationen. Die Arbeit soll auch möglichen Entwicklungen, Abhängigkeiten, der Nachwirkung sowie der Forschungsgeschichte zu Strauß nachgehen.

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